Stele – Musenest

Musenest

Um 1770 existierten hier drei Bauernhöfe als Pachtstellen und ein Forsthof des Gutes Brook der Grafen von Bothmer. 1794 war „Musenest Katen“ in der Schmettau’schen Karte verzeichnet. 1905 erfolgte nach einem Brand der Neuaufbau des Pachthofes der Familie Holst in der dritten Generation. 1934 wurde Brook Mecklenburger Landesgut. Familie Holst konnte 17 ha Erbland erwerben. In den 1930-er Jahren diente der Bauernhof auch als Pension für Sommergäste.

Ab September 1945 – Bodenreform in Mecklenburg-Vorpommern, Brok-Elmenhorst blieb zunächst Landesgut; 1949 bis 1990 volkseigenes Gut (VEG). Bis 1960 wirtschaftete Familie Holst als ‚Werktätiger Einzelbauer‘ mit hohem Ablieferungssoll. Danach war sie als Mitglied in der LPG Warnkenhagen, später im VEG tätig.

13. August 1961 – Bau der Berliner Mauer. Auch an der nordwestmecklenburgischen Ostseeküste waren von 1962 – 1989 die Strände zwischen Pötenitz und Steinbeck mit Zäunen versperrt. Der Aufenthalt ohne polizeiliche Genehmigung war streng verboten! Der frühere Forsthof ist noch bis zum Sommer 1962 als Ferienquartier genutzt worden. 1975 wurde die Räumung der Bauernstelle zur ‚Grenzsicherung‘ angeordnet. Bis 1978 dauerte mangels Baumaterial der Aufbau eines kleinen Eigenheimes für Familie Holst in Warnkenhagen. „Das hat aber Nerven gekostet!“ (Paul Holst). 1979/1980 – durch Plünderung und Abriss ging die Bauerstelle Holst verloren.

Nach der Deutschen Einheit 1990 erhielt Familie Holst ihr Land zurück. Das Bauernhaus darf wegen des Naturschutzes nicht wieder aufgebaut werden. Das Gut Brook bewirtschaftet nun als Eigner bzw. Pächter die landwirtschaftlichen Flächen.

(Text: Paul Holst und Peter Loek)